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Bedeutung der Gürtelfarben

Die Bedeutung der Gürtelfarben im Aikido

In allen Budo Sportarten müssen die Gi (Anzüge) mit einem Gürtel zusammen gehalten werden. Jede Sportart sollte und muss in einem Verein oder Verband eingegliedert sein. In den meisten Verbänden ist es üblich, den Übenden bei der Abnahme einer technischen Prüfung, den neu erworbenen Kyu- Grad mit einem farbigen Gürtel zu kennzeichnen. Dies hat den Vorteil, dass z.B. auf Lehrgängen der jeweilige Kenntnisstand besser einzuschätzen ist, wenn Aikidoka miteinander trainieren, die sich nicht kennen. Es gibt aber auch Verbände, in der alle Schülergrade den weissen Gürtel tragen.

Farbe WEISS 6. KYU

Jedem neuen Gi liegt ein weißer Gürtel bei. Anfänger beginnen also als Weißgurt. Als erstes sind die ungewohnten Sabaki (Ausweichschritte) zu lernen. Mit Partner werden dann die zwei Verteidigungstechniken Shiho- Nage und Ude-osae aus mehreren Angriffen nach und nach vorgezeigt und eingeübt. Auch die Rück- und Vorwärtsfallrollen werden sehr behutsam vermittelt. Allmählich gewöhnt sich der Körper an diese und der Aikidoka kann nach einiger Zeit schon aus dem Stand auf den Boden fallen oder abrollen.

Farbe GELB 5. KYU

Inzwischen sind etwa 7 Monate vergangen. Und jetzt soll die erste Prüfung sein! Allein auf sich und den Uke (Partner) gestellt, zeigt sich es jetzt auf der Matte, ob die gelernten Übungen in dieser ersten Prüfungssituation durch das Ansagen des Prüfers, also nur durch Hören, umgesetzt werden. Dazu kommen noch die japanischen Ausdrücke. Meist ist zu Anfang eine große Nervosität vorhanden, die sich aber nach und nach legt. Mit dieser ersten Prüfung ist der erste Meilenstein aus dem Wege geräumt.

Farbe ORANGE 4. KYU

In dieser freundlichen Farbe stecken wieder unbekannte Ausweichbewegungen mit zwei neuen Techniken drin. Kaiten-Nage-Uchi und Irimi-Nage. Dabei muss das zuerst Gelernte immer wieder wiederholt werden. Denn darauf wird alles Neue aufgebaut! Dazu kommen die rückwärtigen Angriffe, von der Seite und von vorne. Was für ein Berg Arbeit! Jetzt sind deutlich mehr Übungseinheiten angesetzt. Je nach Trainingsvolumen betragen diese etwa 1 Jahr. Alles wird langsam bewegungs- mäßig runder und eine spürbare fließende Bewegung entsteht. Bei den unerlässlichen Aikido Fallrollen sind bereits weniger Fallängste vorhanden.

Farbe GRÜN 3. KYU

Von orange zu grün ist es ein großer Sprung. Alle bereits gelernten Übungen von gelb und orange sollen bei einer guten Haltung zu sehen sein. Des Weiteren kommen Aiki-Otoshi und Kote-hineri als neue Verhebelungstechnik dazu und sorgen oft für Verwirrung. Meist ist eine Übungszeit von 1- 2 Jahren nötig.
Idealer Einstieg als Co- Trainer.

Farbe BLAU 2. KYU

Von Grün zu Blau ist es wieder ein Riesensprung. Die Palette der Techniken umfasst alles Gelernte von gelb bis grün. Neue Techniken sind der Kaiten-Nage-Soto, Koshi-Nage und Tekubi-osae. Aus allen möglichen Angriffen, von vorne, seitlich, von hinten und natürlich die Schlagangriffe. Eine gerade und aufrechte Körperhaltung ist erreicht. Die Ukemi (Fallschule) ist mit dieser Farbe bei Prüfungen abgeschlossen und das Randori (1 Minute: schnelles Angreifen von Uke und selbst gewählte Abwehrtechniken) kommen dazu.
Das eigene Hara (eine halbe Handbreit unter dem Nabel) wird allmählich erspürt. Oft ist dies der Einstieg als Trainer im Kinderbereich oder Vertretung des Meisters.

Farbe BRAUN 1. KYU

Dies ist der letzte Schülergrad. Die restlichen Techniken wie Kote-mawashi,und Kote-Gaeshi, um einige zu nennen, erfordern wiederum viel Training und besonders das Zentrum wird geschult. Das Randori erfolgt mit einem Schlagangriff. Inzwischen sind einige Jahre vergangen, das Gelernte hat sich verfestigt, verinnerlicht. Die typischen runden kreisförmigen Bewegungen können ohne nachzudenken ausgeführt werden, die Technik ,,fließt“.
Und irgendwann stellt sich der vorbereitende Meister die Frage:
Ist der Braungurt soweit, dass er den 1. Dan bestehen kann?
Und der Aikidoka muss sich dann selbst fragen: Bin ich bereit, wieder eine lange Zeit zu üben, üben, üben und mein Vertrauen meinem Meister schenken?